Amsterdam et Paris, Nyon, 1784-85. 3 volumes 8° (172x104 mm). XXVIII, 366, [2]; 294, [2]; 305, [2] pp. Contemporary calf, spine gilt. Front cover of vol. II and rear cover of vol. III with some worming.
Probably inspired by Lucian's Dialogues of the Courtesans, Alciphron wrote a collection of fictional letters, of which 124 (118 complete and 6 fragmentary) have been published. They are written in the purest Attic dialect and are regarded as models of style. The fictitious authors are Attic fishermen, peasants, parasites and hetaeras. The work thus provides an insight into Greek life of the time and is thus a valuable source for knowledge of Greek private life. His letters were repeatedly based on characters from the comedies of Menandros. The 'fairly accurate translation' (Quérard) into French is by abbé Jérôme Richard. Comtesse Marianne de Kinsky (* 1854), ms. owner's entry on endleaf and Franz von Pollack-Parnau (1903-2002), bookplate. Schweiger I, 21; Quérard, La France littéraire I, 24-25.
Frankfurt am Main, Lazarus Zetzner, 1608. 8° (175x110 mm). [16], 952 (recte 968), [46] pp. Contemporary limp vellum Short wormtrack in the margins of pp. 77 to 138, somewhat browned.
First edition Van Giffen's learned commentaries on Aristotle's Politika, based on his lectures at the University of Strasbourg, where he held the chair of ethics, logic and the 'Institutiones Iustiniani' from 1571 to 1582. Lohr, Latin Aristotle Commentaries II, 169, 1f.; VD17 39:132050L.
Dillingen, Formis Academicis, 1644. 12° (130x75 mm). [10], 396 (recte 394), [2] pp. Contemporary vellum with yapp edges, ties gone. Slightly dampstained.
Didactic novel, first published in 1640, intended to discourage Jesuit pupils from frivolous activities and to instruct them in music, rhetoric and, above all, virtue. Gibson/Patrick 627; Dünnhaupt I, 43.2; De Backer/Sommervogel I, 1453; Negley 1282; Jantz I, 503.
BOCCALINI, Traiano [(1556-1613) und Girolamo BRIANI (1581-1646)].
Reference : B327984
Frankfurt am Main, Johann Beyer, 1655. 4to (202 x 160 mm). Mit allegorischem Kupfertitel (Apollo, umringt von den Neun Musen und beobachtet von Merkur), radiert von F.S. [20] Bl. (inkl. Kupfertitel, das letzte leer), 624 S. Moderner Pergamentband unter Verwendung eines Antiphonarblatts, mit 2 Pergament-Schliessbändern.
Seltene Frankfurter Ausgabe. Nach der erstmals 1616-18 erschienenen und 1644 gedruckten Neuauflage ist dies die insgesamt dritte komplette deutsche Ausgabe von Boccalinis politisch-satirischem Meisterwerk De' ragguagli di Parnaso, in dem er die Realität seiner Zeit in einem imaginären, idealisierten Staat widerspiegelt. Ab S. 558 findet sich Boccalinis Pietra del paragone politico. Seine erstmals 1612/13 aufgelegte, gegen den spanischen Absolutismus gerichtete, Essaysammlung in Form allegorischer Erzählungen besteht aus einer Folge von dreihundert 'Nachrichten' - der erstmals 1614 erschienene dritte Teil stammt von Girolamo Briani aus Modena, - von denen der Verfasser behauptet, er habe sie als Korrespondent vom Parnass, vom Hof Apolls, erhalten. Dort berät das Parlament, das aus grossen Männern aller Völker und Zeiten besteht, über moralische, politische und literarische Fragen. Boccalinis Werk übte auch grossen Einfluss auf die zeitgenössische deutsche Literatur aus, so u.a. auf Andreae, Harsdörffer und Schupp (vgl. dazu P. Stötzner). - Im Unterrand 2cm breiter brauner Wasserfleck vor allem gegen Schluss, gebräunt und stockfleckig. VD 17 (Online Kat.), 1:011552Q; Hausmann I/1, 155; Seebass/Kistner 120; vgl. Faber du Faur 139 und 150; P. Stötzner, Der Satiriker T. Boccalini und sein Einfluss auf die deutsche Literatur, in: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen, vol. 103 [1899]), p. 107f.
Leipzig, Wilhelm Rein, 1812. 8vo (210 x 125 mm). Mit 1 mehrfach gef. Kupferstichkarte des Mündungsgebietes der Flüsse Essequebo, Demnerary und Berbice (240 x 395 mm). VIII. 216 S. Halbkalbslederband d. Z., mit Rückenschild (Rücken an Kopf und Fuss etwas beschädigt, Ecken bestossen).
Erste deutsche Ausgabe von Bolingbrokes 'A Voyage to the Demerary' mit den Aufzeichnungen seines langjährigen Aufenthalts im ehemaligen British Guyana. Nachdem Demerary-Essequibo 1798 unter die Kontrolle der Briten geraten war, wanderten viele Briten nach Guyana aus, darunter auch der junge Henry Bolingbroke. Ab 1799 wirkte er als "Deputy Vendue Master, with charge of of public sales and auctions", Ende 1805 kehrte er nach England zurück. Das Buch bietet ethnographisch aufschlussreiche Schilderungen der Arawak-Indianer, beschreibt die Stadt Stabroek und schildert detailliert den Zustand und die Behandlung der schwarzen Sklaven durch die Siedler. - Basierend auf der französischen Fassung dieses Buchs, veröffentliche Heinrich von Kleist (1777-1811) in der von ihm redigierten Zeitung "Berliner Abendblätter" eine ausführlich Besprechung von Bolingbrokes Buch, mit der Ueberschrift: "Ueber den Zustand der Schwarzen in Amerika". Sabin 6183; Maggs, Bibliotheca Americana VII, 6067.
[Wetzlar?], Gedruckt im Jahr 1714. Kl.-8vo (166 x 100 mm). Mit 1 "genealogischen" Tafel. 127, [1] S. Blaue Broschur.
Neusatz mit dem selben Datum (und durchgehend mit Kommas anstelle von Virgeln [Schrägstrichen]) dieser Satire auf die politischen Missstände vor allem Wetzlars, der Stadt des Reichskammergerichts, aus der Feder des in Dittmar bei Tauberbischofsheim in Franken geborenen Franz Callenbach. 1683 legte er am Würzburger Jesuitenkolleg die Magisterprüfung ab. Im selben Jahr trat er in Mainz in den Jesuitenorden ein und zwischen 1690 und 1694 studierte er Theologie in Bamberg. Von 1704 bis 1721 lebter er wieder in Wetzlar, wo von 1705 bis 1710 regelmässig ein von ihm geschriebenes Theaterstück am Schultheater aufgeführt wurde. Die Zahl der verschiedenen Auflagen ist nach Doris Behrens nicht zu bestimmen. Einige der Auflagen dürften von Georg Ernst Winckler, der auch die Periochen (Theater-Programmhefte) gedruckt hatte, in Wetzlar herausgegeben worden sein. Dünnhaupt 957, 6.2; Faber du Faur 1029; vgl. Hevesi 69 (Druckvariante mit 136 S.); D. Behrens, F. Callenbachs Dramen (1981).
[Wetzlar?], Getruckt in der quasi-Welt, Anno 1714. Kl.-8vo (162 x 95 mm). Mit typographischem Titelornament. [8], 88 S. Lindgrüner Umschlag (Rücken berieben).
Erster Druck der Erstausgabe. Callenbachs ursprünglich für das Schultheater in Wetzlar verfasste satirische Jesuiten-Komödie, in der die Schein [=Quasi] -Welt und die Fehlentwicklung der staatstragenden Institutionen angeklagt und verurteilt werden. Darin diskutieren zwei Rechtsgelehrte ("Politici"), über die Jurisprudenz. Einer der beiden ist stellenlos, weil er sich zwar in den Gesetzesbüchern, nicht aber in der Kunst der Bestechung auskennt. Damit prangert der Verfasser die unmoralische Nichtanwendung der Gesetze bei den Mächtigen an. - Minimal stockfleckig. Dünnhaupt 953, 4.1; Faber du Faur 1027; Hevesi 73-74.
Paris, Guiraudet & Jouaust for) Moutardier, [1835]. 2 vols. 8vo (215 x 137 mm). With 2 engraved frontispieces, 50 steel-engraved plates and 100 text vignettes in woodcut by Andrew, Leloir and Brest. [2] leaves, III, 396 p.; half title, 384p. Contemporary half calf, spine gilt.
Schönes Exemplar aus der Bibliothek von Herzog Maximilian von Leuchtenberg (1817-1852) dieser fein illustrierten, ersten von Mme. Amable Tastu (1795-1885) übersetzten französischen Ausgabe von William Defoes unsterblichem Werk. - Das Exlibris der Bibliothek des Herzogs Maximilian von Leuchtenberg zeigt das Familienwappen innerhalb des russischen Kaiseradlers, der 1839 durch einen kaiserlichen Ukas dem Wappen hinzugefügt wurde. From the library of Duke Maximilian von Leuchtenberg (1817-1852), son of Eugène de Beauharnais, and spouse of Maria Nicolajevna, the daughter of Tsar Nicolaus I. P. Mornand, Iconographies de Robinson Crusoé, in: Le Portique VII (1950), p. 56.
Hafniae (=Kopenhagen) und Leipzig, Friedrich Christian Pelt, 1754. 16mo (160 x 100 mm). Mit gest. Frontispiz, 1 gef. Kupferstichkarte und 5 Kupfertafeln, radiert von Johann Benjamin Brühl. [10], 256 S. (recte 366). Pappband d. Z. (Kanten etwas berieben).
Ausgabe letzter Hand des grossen Staatsromans, der vor allem in der Tradition von Swifts Gulliver's Travels als Holbergs Spätwerk entstand. Seine Voyage imaginaire von 1741 stiess in den pietistischen Kreisen Kopenhagens auf hasserfüllte Ablehnung, hielt das Buch doch mit scharfer Kritik an der absolutistischen Staatsauffassung von König Christian VI. (1730-46) nicht zurück. Als ironische Pointe schmückte der Verfasser den Roman u.a. mit einer Karte, die nach dem Muster von Swifts Liliput-Karte die genaue Lage des phantastisch-unterirdischen Landes angibt. - Geringfügig gebräunt, von vereinzelten Stockflecken abgesehen, ein sehr gutes Exemplar. Gove 303; Manguel 454; Schaer/Claeys/Sargent 132 and 183 ("Probably the best known Gulliveriana").
Copenhagen [recte Leipzig], J. Preuss, 1741. Kl.-8vo (160 x 95 mm). Mit gest. Frontispiz, 1 gef. Kupferstichkarte und 2 Kupfertafeln, radiert von Johann Georg Menzel. Drucktitel in Rot und Schwarz. [4] Bl. (inkl. Frontispiz), 388 S. Marmorierter Pappband d. Z. (neuere Vorsätze, Kanten berieben, Ecken bestossen).
Erste französische Ausgabe. Aus Zensurgründen musste das auf Latein geschriebene Werk Ludvig Holbergs in Leipzig gedruckt werden. Holbergs im Jahr der Originalausgabe auch ins Deutsche, Englische und Französische übersetzte Roman erlaubte ihm unter dem Deckmantel der barocken Phantasie, einen sich im Inneren der Erde befindlichen Planeten zu beschreiben, in dessen Fürstentümern verschiedene Gesellschaftsformen herrschen und wo u.a. Meinungs- und Glaubensfreiheit garantiert sind. - Durchgehend gebräunt, durchgestrichener hs. Name auf Titel. Conlon 41:412; Gove 304.
Zurich, Heidegger & Compagnie, 1764. 8vo (185 x 105 mm). [6], 295 S. Halblederband d. Z., mit Rückenvergoldung und Rückenschild (Ecken etwas bestossen).
Seltene erste deutsche Ausgabe der 'Entretiens de Phocion sur le rapport de la morale avec la politique' (Amsterdam, 1763) von Condillacs Halbbruder, Abbé de Mably, Diplomat, Moralist und Staatstheoretiker. Nachdem er sich 1746 aus der Politik zurückgezogen hatte, widmete sich Mably fortan seinen Studien und veröffentlichte eine Reihe von historischen und zivilisationskritischen Schriften, die ihn zu einem philosophischen Wegbereiter der französischen Revolution werden liessen. In seinem vorliegenden Hauptwerk verurteilt er das Eigentum als den Ursprung allen Uebels und des Unglücks der Menschheit und stellt die Forderung auf, dass der Staat Eigentümer aller Dinge werde und sie nach Bedarf an die Bürger verteilen soll. "Dies waren im 18. Jahrhundert geläufige Vorstellungen und erklären die Popularität, derer sich die Werke Mablys ... erfreuten" (M. L. Berneri). Nebst dieser deutschen Uebertragung durch den Zürcher Landschreiber und Uebersetzer Hans Conrad Vögelin (1729-1791) veröffentlichte der Heidegger Verlag in Zürich im Jahr der Originalausgabe 1763 auch eine französische Ausgabe. - Hs. Standortnummer auf fliegendem Vorsatz, ein sauberes Exemplar. Cf. Negley 1465-1466 (French and English editions only); Berneri 182f.; Winter 183 (French edition only). Not in Bloch.
La Haye, Pierre Gosse, 1755. 2 Bde. 12mo (172 x 100 mm). [4] Bl., 356 S.; [2] Bl., VII, [1] S., 240 S. Kalbslederbände d. Z. über 5 erhabenen Bünden, mit Rückenvergoldung, Rotschnitt.
Frühaufklärerischer Beitrag zur Deszendenzlehre, hier in der insgesamt dritten und besten Ausgabe. Auf dieses aussergewöhnliche Buch stützten sich alle nachfolgenden Kosmologien - von Nicolas Antoine Boulanger bis zu Johann Gottfried Herder - und übten grossen Einfluss auf das Werk Buffons aus. Die von Jean Baptiste le Mascrier (1697-1760) besorgte Edition enthält die erste Biographie De Maillets. Seine geologischen Fragestellungen "sind in vielerlei Hinsicht bemerkenswert fortschrittlich für die Epoche und wurden in der Geschichte der Geologie vielleicht viel zu stark vernachlässigt" (Ernst Mayr). De Maillets wichtigste geologische These besagt, dass die Erde ursprünglich völlig von Wasser bedeckt, erst allmählich und über Millionen von Jahren daraus emporgestiegen sei. Die dritte und längste "Unterhaltung zwischen einem indischen Philosophen und einem französischen Missionar" referiert extensiv über den Ursprung des Lebens und die Metamorphose der Lebewesen. Quérard, La France littéraire V, 442; Carozzi, Telliamed ... (1968), S. 15ff. und Abb. 11/12 (abweichende Titelvariante); DERS., De Maillet's Telliamed: the theory of the diminution of the sea, in: Endeavour XXIX (1970), S. 140ff.; Mayr, Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt (1984), S. 248; Tschulok Der 'Telliamed' und die Anfänge der Deszendenzlehre, in: Vierteljahresschrift der Naturf. Ges. Zürich, Jg. 83 (1938), S. 289ff.
The Hague, Henry Scheurleer, 1713 (Bd. I), und London, J. Morphew, 1716. 3 Bde. Kl.-8vo (155 x 95 mm). Mit 3 nach D. Coster radierten Titelkupfern. Titel in Rot und Schwarz. [12], 508, [8] S.; [26], 432 S.; [6], 427 (recte 437), 9 S. Moderne Halblederbände über 5 erhabenen Bünden, mit Rückenvergoldung und Rückenschild, Rotschnitt.
Erste französische Ausgabe der Bände I und II, der dritte Band wohl in der dritten französischen Ausgabe, mit dem aus Bd. I wiederholten Frontispiz; alle drei Bände in einheitlicher Aufmachung. Wahrscheinlich erschien diese von Henry Scheurleer und Jean Rousset de Missy (1686-1762) aus dem Englischen übersetze Ausgabe gleichzeitig bei Scheurleer in Holland und John Morphew in England. Der vermutlich in Jersey geborene Manley veröffentlichte ihre allegorische Satire auf die Londoner Gesellschaft 1709 als Secret Memoirs and Manners of several Persons of Quality, of Both Sexes. From the New Atalantis, an Island in the Mediteranean. in London. Zuvor hatte sie zu Gunsten der Whigs und in Zusammenarbeit mit Jonathan Swift, diverse Pamphlete ediert. Ihr höchst erfolgreiches Buch gehört in die Gattung jener Romane, die, mit Utopia überschrieben, gerade das Gegenteil einer idealen Gesellschaft zu beschreiben beabsichtigten. 1711 wurde sie deswegen zusammen mit dem Drucker und Herausgeber auf Befehl des Earl of Sunderland für kurze Zeit inhaftiert, was Lady Mary Wortley Montagu mit den Worten kommentierte: "Miserable is the fate of writers! If they are agreeable they are offensive, and if dull, they starve". Das Werk besteht aus einer Sammlung von einzelnen Geschichten, die durch eine Rahmenhandlung zusammengehalten werden. Darin kehrt die Göttin Astrea auf die Erde zurück, wo sie die im Mittelmeer gelegene Insel Atalantis besucht. "While on Atalantis, Astrea encounters Virtue and her mother, Intelligence, and the three share stories of what they have seen on their travels" (Women in World History X, S. 162). - Etwas gebräunt und stockfleckig, ein sehr gutes Exemplar in dekorativen modernen Halblederbänden. Ex-libris Franz Pollack-Parnau (1903-1981). Negley 744; Lowndes III, 1464.
Amsterdam, no printer, 1760. 12mo (155 x 93 mm). 144 S. Kalbsledrband d. Z., mit Rückenschild (untere Ecke des Vorderdeckels beschädigt).
Seltene, von einem von uns nicht zu identifizierenden Comte de Martigny erstmals 1751 veröffentlichte Voyage imaginaire in der dritten Ausgabe. Die Reise findet während eines achtundvierzigstündigen Traums statt. Darin wird eine Insel geschildert, deren Bewohner ohne Gesetze, Notare und Rechtsprechung, ohne Tempel und Priester sich nur der Liebe hingeben, "mais d'un amour épuré, qui élève l'âme, l'ennoblit, et n'est nullement maîtrisé par les sens". Ablehnung erfährt auch Jean-Jacques Rousseau, "un des ces misanthropes nouveaux". Im 'Avertissement' gibt Martigny aufschlussreiche Anmerkungen zum Genre der utopischen Literatur. Exlibris Franz Pollack-Parnau (1903-1981). Soboul/Hartig 52; Gove 40 and 328; Messac 17-18; Manguel/Guadalupi 525f.; cf. Cioranescu 43387 (first ed. of 1751).
Ohne Ort und Drucker [Amsterdam, Changuion für D.-J. Poinçot, Paris?], 1786. 3 Bde. 12mo (170 x 100 mm). Mit 3 Frontispizen, gestochen von E. J. Nepomucène de Ghendt. XVI, 380 S., 1 Index Bl.; [4], 381, [2] S.; [4], 312 S., 1 Index Bl. Gesprenkelter Kalbslederband d. Z., mit Rückenschild.
Kleinformatige Ausgabe in drei Bänden von Merciers Klassiker, "this printing is from the same setting of type as the (octavo) variants but imposed in duodecimo ... Printed with is 'L'Homme de fer', a work related to L'An 2440. It was regularly published with the main work after its initial appearence here" (Wilkie). Die drei Kupfertafeln stammen von dem Pariser Kupferstecher E. J. Nepomucène de Ghendt (1738-1815). - Die drei Frontispize mit schmalem Wasserrand, jenes in Bd. III mit beschädigter unterer Ecke, insgesamt ein sehr gutes Exemplar in dekorativen Einbänden. Wilkie 1786.2b; cf. Roberts, The History of Science Fiction (2006), p. 84f.; Negley 773; Rufi, Bibliographie L.-S. Mercier, 18 (note); Quérard, La France littéraire VI, 58.
Amsterdam, Jean Frédéric Bernard, 1752. 8 in 6 Bdn. 12mo (158 x 90 mm). [4], C, 247 S.; [4], 417, [1] S.; [4], 431 S.; 288 S., 279 S.; [4], 290 S., Titel, 326 S.; [4], 445, [2] S. Marmorierte Kalbslederbände d. Z., mit Rückenschild (Rücken von Bd. IV und V an Kopf und Fuss restauriert, Rücken von Bd. III unten eingerissen).
Geschätzte, vom Historiker François Marie de Marsy (1710-1763) edierte Werkausgabe der Schriften Rabelais. "J'ai soigneusement évité d'insérer dans le nouveau texte aucun terme trop moderne & trop neuf, ce qui eût causé une bigarure ridicule. J'ai été si scrupuleux à cet égard que je ne crois pas avoir substitué aucun mot, qui ne se rencontre dans les Ecrivains contemporains de Rabelais, & qu'on ne trouvât peut-être dans Rabelais même, si l'on se donnoit la peine de le chercher" (Vorwort). Mit einer Biographie und einem Werkverzeichnis von Rabelais' Schriften im ersten Band. - Ein frisches Exemplar. Ex-libris John Cookney. Conlon 52:970; Quérard, La France littéraire VII, 415.
Ohne Ort und Drucker [wohl Rouen oder Bruxelles], 1669 [recte nach 1675]. 12mo (155 x 86 mm). Titel in Rot und Schwarz. [24], 488 (recte 490) S.; 459, [9] S. Halblederband des 19. Jhs., mit reicher Rückenvergoldung und zwei Rückenschildern, marmorierte Vorsätze (Ecken geringfügig bestossen).
Gemäss Rahir in Rouen oder aber in Brüssel (Brunet) gedruckte Ausgabe der Werke von François Rabelais. "Jolie édition, imprimée avec des caractères elseviriens, mais que nous croyons sortie des presses d'un imprimeur de Bruxelles" (Brunet). Es ist ein Nachdruck der 1663 bei Elzevier veröffentlichten Ausgabe, mit derselben Fehlpaginierung (S. 215-216) im ersten Band. Exlibris Franz Pollack-Parnau (1903-1981). Plan 130 ("C'est une contrefaçon antidatée ... avec en plus, une Clef du Rabelais, qui en effet, a paru pour la première fois en 1675"); Tchemerzine IX, 318; Brunet IV, 1059; Rahir 599; Smith, Editer et traduire Rabelais à travers les âges (1997), S. 189.
Zurich, (J. Schabelitz for) A. Sanftleben, 1897. 8vo (210 x 140 mm). Mit Portrait-Frontispiz. VII, [1], 324 S. Halblederband d. Z. mit goldgeprägtem Rückentitel (Kanten berieben).
Erstausgabe der gesammelten Schriften des italienischen Agronomen, Anarchisten und Visionärs Giovanni ("Cárdias") Rossi. Herausgegeben und übersetzt wurden die Texte von Alfred Sanftleben (1871-1952). Rossi war 1890 nach Brasilien ausgewandert, wo er die Kolonie "Cecilia" gründete, ein früher Vorläufer heutiger Produktionsgenossenschaften, Landkommunen und Aussteigerprojekte. Der Band vereinigt auch Texte von: S. Rossi, F. Turati, E. Guindani, L. Molinari, C. Timmermann, J. Most, P. Krapotkin, A. Chappellaro, F. Coppée, G. Montorgueil, Rouxel, J. Grave und Enrico Malatesta. - Geringfügig gebräunt und gelegentlich schwach stockfleckig. Stamhammer II, 284; Nettlau 216.
Paris, rue S. Jacques, chez G. Martin, H.-L. et J. Guérin, 1727. 2 in 1 Bd. 12mo (133 x 80 mm) Mit 4 unsiegnierten Kupfertafeln. XXVIII S., [3] Bl. Index, 176 S.; Titel, S. 177-379, [3] S. (Approbation). Kalbslederband d. Z., mit Dreifachfilete in Goldprägung auf beiden Deckeln, mit Rückenschild und Rückenvergodlung (Ecken etwas bestossen).
Kleinformatige Ausgabe der zweiten französischen Uebersetzung durch Pierre-François Guyot Desfontaines (1685-1749). Auf ihr gründet auch die 1727/28 erschienene erste deutsche Uebersetzung. Die vier Kupfertafeln entsprechen jenen in der einige Monate vorher gedruckten ersten französischen Ausgabe, allerdings mit abweichenden Bildunterschriften. - Zwei Bl. [S. XIII/XIV und S. 69/70] mit einem kleinen Brandloch [mit unbedeutendem Textverlust], stellenweise minimal fleckig oder wasserfleckig. Ex libris Madame de Rougemont. Teerink 389; Conlon 27:718.
Paris, Jean-Baptiste-Guillaume Musier, 1772. 2 Bde. 12mo (165 x 100 mm). Mit 4 Kupferatafeln und 2 Druckerzeichen auf dem Titel (der erste davon in Kupfer, der zweite in Holzschnitt). [4], XXVIII, 275 S., 1 Bl. [4], 314 S., 1 Bl. Kalbslederband d. Z., mit Rückenvergoldung und je zwei Rückenschildchen (Rücken an Kopf und Fuss etwas beschädigt).
Schönes Exemplar der Illustrierten Ausgabe von Swifts Gulliver's Travels. Die erste französische Ausgabe erschien in einer, durch Abbé Pierre François Guyot Désfontaines (1685-1745) von 'anstössigen' Stellen gereinigten Fassung 1727. Eine als Fortsetzung zu Swifts Buch verstandene Gulliveriana veröffentlichte Guyot 1730 mit seinem Le nouveau Gulliver, ou voyage de Jean Gulliver, fils du capitaine Gulliver. Teerink 394; Hubbard 157.
Paris, F. Josse, 1798. 2 Bände. 8vo (195 x 130 mm). VIII, 320 S.; [2] Bl., 351 S. Pappbände d. Z., mit Rückenschild (Ecken alt restauriert).
Erste französische Ausgabe der 'Travels into Norway, Denmark and Russia' (1792) durch Pierre-François Henry-Ragot, vermehrt um einen Auszug aus Joseph Marshalls 'Travels Through Holland, Flanders, Germany, Denmark' und einen aufschlussreichen Brief über das russische Zarenreich aus der Feder des Pariser Journalisten Richer-Serisy (1764-1803). Der in Schottland geborene Verfasser kam Anfang Oktober 1788 nach Reval (Tallin), wo er der Beisetzung seines Verwandten, des Admirals Samuel (Karlowich) Greig (1736-1788), beiwohnte ehe er an den Hof der Zarin in St. Petersburg weiterreiste. Nebst dem Leben und Wirken von Greig widmet sich Swintons Text vor allem den Osmanischen Kriegen und Schlachten, "and address topics for the Russian theatre and gypsies to the Tatar army in St. Petersburg. Swinton's tone towards what he calls the country of Scythia is highly conciliatory and almost sycophantic towards Catherine and Peter the Great. He notably castigates Abbé Chappe d'Auteroche for the 'invidious' accounts in his 'Voyage en Sibérie en 1761' (Paris, 1768), a work deplored by Catherine II the Great, and concludes that Russian civilisation was just what might be expected in their present circumstances" (Beatrice Teissier, in: Bill Bell a.o., The Edinburgh History of the Book in Scotland: Enlightenment and expansion (2007), S. 255f.). - Minimale Bräunung und vereinzelte Stockflecken. Besitzstempel "Harmonie in Mannheim" auf Titel verso und Exlibris Franz Pollack-Parnau (1903-1981). Cox I, 186; Nerhood, To Russia and Return (1968), Nr. 123 ("Describes peasant life and land cultivation and charges misunderstanding and bias underlie the account by Chappé d'Auteroche"); Barton, Northern Arcadia (1998), S. 9.
Amsterdam, Au dépens de la Compagnie, 1718. 2 volumes in one 4° (253x202 mm). [14] ll., 188 pp; Title and 208 pp., [8] ll. of index. With 90 (4 folding) engraved plates and 52 text engravings. Contemporary vellum with title penned in ink on spine. Faint foxing in places.
An invaluable source of information for all travelers to the Greek Archipelago, Anatolia, Armenia, and Georgia. A fine copy of the Amsterdam reprint of the Paris first edition. The leading French botanist Tournefort started out on his voyage to the Near East in the spring of 1700, accompanied by the draughtsman at the Jardin du Roy, Claude Aubriet (1651-1742), and the German physician Andreas von Gundelsheimer (1668-1715). He visited thirty-eight islands of the Greek archipelago, as well as Northern Anatolia, Pontus and Armenia, and reached Tiflis in Georgia. The text is in the form of letters which Pitton de Tournefort wrote to to the Minister of the Exterior Count de Pontchartain, who sponsored his mission. "The systematic way he organizes his information on topography, economy, administration, ethnic composition, customs and habits of everyday life shows how one can arrive at truth and knowledge through research, methodical study, classification and generalization ... He methodically narrates his visit to each island, and describes the locations as well as events that he witnessed and encounters with locals. He then continues with the islands history from ancient times to the current age, citing the corresponding myths, and comparing with the information provided by ancient coins. Subsequently, he writes on the islands administration and taxes, commerce, products and prices thereof. An entire chapter is dedicated to the Greek Church. Tournefort also writes on monasteries and churches, house architecture and caves. He also describes the customs, the dress and the occupations of the inhabitants ... He continues with his journey on the southern coast of the Black Sea to Armenia. The work closes with a short description of Smyrna and Ephesus" (Ioli Vingopoulou, in Travelogues, Aikaterini Laskaridis Foundation). The travelogue is significant for its detailed botanical inventory alone. Written and illustrated on the spot, it contains rich information on the plants of the Greek islands and Anatolia, some of which were described for the first time. "He did not live to see the publication of his travel chronicle, which in the following three centuries became the basic manual to all travellers to these regions. Until today, researchers from numerous fields turn to Tournefort's text, as it remains an invaluable source of information" (Vingopoulou). Friedrich Adolph Lampe (1683-1729), German Pietist pastor, theologian and professor of dogmatics and Nicolaus Nonnen (1701-1772) professor of theology in Bremen, ms. entries on title page dated 1719 resp. 1730. - Bibliotheca amicorum Scientiis et Artibus, a private library founded by the Schaffhouse Theologian Johann Jakob Altorfer (1741-1829), bookplate engraved by H. R. Holzhalb after J. v. Ziegler (Wegmann 6239). Hage Chahine 4830; Pouillon 766; Lipperheide Kc 1; Hunt 444; Nissen, ZBI, 4154; Blackmer 1318; Broc, La géographie des philosophes (1975), S. 50ff.; Griep/Luber II, 1402.
Nuremberg, Johann Friedrich Rüdiger, 1717. Kl.-4to (213 x 160 mm). Kl-4to (213 x 160 mm). Mit allegorischem Fronispiz in Kupferstich. Titel in Rot und Schwarz. [2] Bl. (inkl. Titelkupfer). 362 S. (recte 360, S. 176/177 in der Paginierung übersprungen), 100 S. Halblederband des 19. Jhs. (Rückenkopf beschabt).
Neu gesetzte dritte Ausgabe der ersten deutschen Version von 1689 durch einen unbekannt gebliebenen Uebersetzer, mit nur minimalen orthographischen Eingriffen. Stark durch Thomas Mores Utopia beeinflusst, enthält Denis Veiras' (oder Vairasse) berühmte "History of the Sevarites or Sevarambi" einige gewagte philosophische Ideen. Während die vier ersten Bände noch mit dem königlichen Privileg erschienen, musste der fünfte und letzte Band, der heftige Angriffe auf die Religion enthält, ohne offizielle Genehmigung veröffentlicht werden. Veiras' Werk markiert den Beginn einer neuen, weniger didaktischen und mehr fiktionalen, Form der utopischen Literatur, "but also more linked to reality and its geographical likelihood" (Fortunati/Trousson). Die sevarambische Sprache wird in dieser deutschen Uebersetzung so ausführlich wie im französischen Text behandelt. Im Unterschied zu der 1783 erschienenen deutschen Neuübersetzung durch Johann Gottwerth Müller von Itzehoe ist hier nicht gekürzt worden und Fachbegriffe werden sogar zusätzlich erläutert. - Ein frisches Exemplar. Winter 105; Fortunati/Trousson 279f.; Gibson/Patrick 782; Gove 43; Schaer/Claeys/Sargent 173f.; Atkinson 19f.
Amsterdam, Aux dépens de l'éditeur, 1761. Two volumes 12° (165x105 mm). XXIV, 339, [1]; VI, 384 pp. Contemporary boards, spine gilt and with labels. Somewhat rubbed, a few gatherings browned.
First edition of a scarce tale of a voyage to the moon by means of one of the earliest fictional aeronautical devices. On a trip to Canada, the narrator embarks on an interplanetary airship piloted by 'intrépide calculateur de l'infini'. Arriving on the Moon's capital, Selenopolis, he discovers a radiant city where the inhabitants live harmoniously and where physical and metaphysical knowledge is within the reach of the people. He describes education, literature, government, costumes, arts, etc., and multiple inventions. Meeting an old man, the story then develops into a philosophical tale that satirizes society, comparing the natural state and the social state. It is only at the end that we learn that everything described was a dream, with the narrator at the foot of his bed. The work was put on the index in January 1763. 18th century engraved armorial bookplate and of Franz Pollack-Parnau (1903-1981). Negley 1141; Conlon 61:1110; Racault, L'utopie narrative en France et en Angleterre 1675-1761 (1991), 265f.; Fortunati/Trousson 683f.; C. Imbroscio, Le voyageur philosophe: alterità e specularità nel viaggio lunare di Listonai, in: Minerva, La luna allo specchio (1990), p. 55ff.
Lausanne [recte Paris, Michel Lambert, 3 September], 1767. 2 Teile in 1 Bd. 12mo (170 x 100 mm). Mit Titelvignette in Holzschnitt. [4], 118 S.; [4], 120 S. Marmorierter Kalbslederband d. Z., mit Rückenvergoldung und Rückenschild (Rückenfuss beschädigt, Ecken etwas bestossen).
Wohl tatsächlich in Paris von Michel Lambert gedruckte "Lausanner Ausgabe" von Voltaires, in der Tradition von Montesquieus Lettres persanes geschriebenem, satirischem Kurzroman L'Ingénu, histoire véritable. Darin landet ein idealisierter "Wilder" aus den Wäldern Kanadas an den Küsten der Bretagne und blickt, im Siècle des Lumières, mit natürlich-vernünftigen Augen auf das Land der Vernunft, das sich dabei als Land der Unvernunft erweist. Ein Werk wie der Candide, mit einem positiven Helden und in Anlehnung an eine grosse Zahl von Vorbildern und unter unmittelbarer Inspiration von L. S. Merciers L'homme sauvage im Frühjahr 1767 verfasst. [Nachgebunden:] ACTES DE L'ASSEMBLÉE générale de clergé de France sur la religion, extraits du procès-verbal de la dite assemblée, tenue à Paris... au couvent des grands-augustins, en 1765. 72 S. Paris, Guillaume Desprez, 1765. Unter den von der Generalversammlung des Klerus verbotenen Büchern finden sich auch Voltaires Le Dictionnaire philosophique, sowie La Philosophie de lhistoire. Hs. Name von J. G. Cherallueau fils (?) auf Titelblatt und Exlibris des Wiener Oekonomen Franz Pollack-Parnau (1903-1981). Bengesco I, 1472; Sabin 100736; Voltaire. Romans et contes, ed. by F. Deloffre (1979), p. 985, no. 2; Fairchild, The Noble Savage (1912), 48; Jones, Édition critique de L'Ingénu (1936), S. LXVI, no. 4, 67e.