Nürnberg, Gedruckt und verlegt durch Ludwig Lochnern. 1623. Klein-4°. Mit gestochenem Porträtfrontispiz von D. Krüger, einer gefalteten Holzschnittkarte, 20 n.n. Bl., 262 S. 1 w. Bl. Pergamentband der Zeit mit späterem handschriftlichem Rücken- und Deckeltitel und Schliessbändern.
Reference : 57812AB
VD17 23:238006B. - Zweite unveränderte Auflage. - Erschien erstmals 1613, ebenfalls in Nürnberg. Erfahrungsbericht eines gefangenen Christen (1623). Johann (auch Johannes) Wild kam aus Nürnberg und liess sich als Soldat für den Krieg gegen das Osmanische Reich („Türkenkrieg“) anwerben. Ende Dezember 1604 geriet er in ungarische Gefangenschaft und wurde als Kriegsgefangener an die „Türken“ verkauft. Seine Erlebnisse und Erfahrungen mit der islamischen Welt und Religion schilderte Wild rückblickend in einer Reisebeschreibung. Die Beschreibung wurde gedruckt und erfreute sich einiger Beliebtheit beim deutschsprachigen Publikum. Wild wird im Vorwort des Buches als Christ und als Deutscher vorgestellt, der dem deutschen Lesepublikum die nicht-christlichen Bräuche und Sitten aus eigener Erfahrung schildert. Deutsch wird hier explizit mit christlich in eins gesetzt. Auch Wild selbst benutzt an unterschiedlichen Stellen die Zuschreibung „deutsch“. Die Vermarktung des Buches wirbt mit dem Gegensatz christlich (= deutsch) versus muslimisch. Gleichzeitig wird Wilds Interesse an der fremden Religion und deren Ausübung deutlich, so wurde beispielsweise ein türkisches Gebet am Ende des Buches abgedruckt. - Titelblatt in Rot und Schwarz gedruckt. Titelblatt und die ersten Blätter doubliert und im Falz verstärkt. Durchgehend fleckig und teilweise mit Wasserrand. Das letzte Blatt der Vorrede mit Papierdurchbruch mit minimalem Textverlust.
Daniel Thierstein, Livres anciens
Daniel Thierstein
Gerechtigkeitsgasse 60
3011 Bern
Switzerland
thierstein.antiquariat@bluewin.ch
+41 313 123 711
Conformes aux usages de la librairie ancienne et moderne, tous les ouvrages sont complets et en bon état, sauf mention contraire. Les prix indiqués sont nets, les frais d’expédition sont à la charge du destinataire et seront précisés au moment de la commande. Les commandes peuvent être transmises par téléphone, par correspondance et par courriel.