1939 - 1948, gr. in-8vo, 27 Bl. + 27 w. Bl., mit vielen s/w Fotos u. handgemalten Illustrationen im Text sowie einige eingefügte Zeitungsauschnitte, zwischen den Seiten 6 Briefe u. 2 Postkarten sowie weitere Zeitungsauschnitte und Fotos, Seiten leicht gebräunt, erste Seiten abgelöst oder lose, Ledereinband d. Z., Rücken etwas gespalten, Vorderdeckel locker u. Vorsatzbl. losgelöst, Rücken berieben.
Reference : 98775aaf
Originalzeugnis der jungen Generation Europas und der Schweiz während des 2. Weltkrieges und den Jahren danach. Dieses auch ernstgemeinte Sprüche und Glückwünsche füllen die Seiten (auch 2 Tanten verewigen sich), oft illustriert mit aktuellen Portraits und teilw. auch Bildern, die sie als Kinder zeigen. Sie kamen auf die ,Bude’, ein kleines Zimmer unterm Dach mit Bett, Tisch und Radioempfänger, für schöne Abende bei Wein, Tee und Grammophonmusik. Da finden sich Einträge auf deutsch englisch, portugiesisch und sogar hebräisch. Dazwischen Ausschnitte aus der Zeitung mit Bildern von Trudi Gerster in einer Filmrolle. Wie die Texte so zeigen auch die Bilder eine hoffnungsvolle und lebenslustige Jugend trotz Krieg in Europa. Einige wanderten aus, einer nach Haifa, die andern nach Amerika. Auch der Besitzer dieses Buches verlässt im April 1941 die Schweiz und reist nach Lissabon, wo er an Bord der S.S. Nyassa (mit Abbildung) geht für die Überfahrt nach New York. Das Freundschaftsalbum nimmt er mit und es entstehen noch einige Einträge auf der Reise. Damit endet das Buch, jedoch finden sich zwischen den Seiten noch Briefe und Postkarten von 1947/48, welche er in New York von Freunden und Bekannten von früher, vor allem aus Deutschland, erhielt. Sie zeigen das Bild einer jungen desillusionierten Generation, welche 1945 vor dem Nichts steht und alles neu aufbauen muss. Die von der allierten Zensur geöffneten Briefe aus dem besetzten Deutschland berichten vom Kriegsdienst in ganz Europa, vom Ende in Berlin, von der Kriegsgefangenschaft in Russland, von Brüdern, die mit 18 fielen und Vätern die noch im Alter von 59 von den Russen deportiert wurden und wohl nicht wiederkommen. Ein Freund beschreibt, wie der Vater nun in Argentinien lebt, die Mutter in der russischen Zone in einem Zimmer sitzt. Viele nahmen sich das Leben, weil sie die (ostpreusissche) Heimat nicht verlassen wollten - „zuhause ist jetzt der Pole“. Auch ihr eigenes Leben in den zerstörten Grossstädten und der schwere Neuanfang werden beschrieben: „Die Alten haben die Hoffnung aufgegeben und leben nur noch in der Erinnerung an die verlorene Heimat ... Es ist schwer Demokratie zu lernen nach 6 Jahren (Kriegs-) Dienst“. Image disp.
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