Nuremberg, Johann Friedrich Rüdiger, 1717. Kl.-4to (213 x 160 mm). Kl-4to (213 x 160 mm). Mit allegorischem Fronispiz in Kupferstich. Titel in Rot und Schwarz. [2] Bl. (inkl. Titelkupfer). 362 S. (recte 360, S. 176/177 in der Paginierung übersprungen), 100 S. Halblederband des 19. Jhs. (Rückenkopf beschabt).
Neu gesetzte dritte Ausgabe der ersten deutschen Version von 1689 durch einen unbekannt gebliebenen Uebersetzer, mit nur minimalen orthographischen Eingriffen. Stark durch Thomas Mores Utopia beeinflusst, enthält Denis Veiras' (oder Vairasse) berühmte "History of the Sevarites or Sevarambi" einige gewagte philosophische Ideen. Während die vier ersten Bände noch mit dem königlichen Privileg erschienen, musste der fünfte und letzte Band, der heftige Angriffe auf die Religion enthält, ohne offizielle Genehmigung veröffentlicht werden. Veiras' Werk markiert den Beginn einer neuen, weniger didaktischen und mehr fiktionalen, Form der utopischen Literatur, "but also more linked to reality and its geographical likelihood" (Fortunati/Trousson). Die sevarambische Sprache wird in dieser deutschen Uebersetzung so ausführlich wie im französischen Text behandelt. Im Unterschied zu der 1783 erschienenen deutschen Neuübersetzung durch Johann Gottwerth Müller von Itzehoe ist hier nicht gekürzt worden und Fachbegriffe werden sogar zusätzlich erläutert. - Ein frisches Exemplar. Winter 105; Fortunati/Trousson 279f.; Gibson/Patrick 782; Gove 43; Schaer/Claeys/Sargent 173f.; Atkinson 19f.