(Zürich, Orell Füssli, 1820). 4°. (43) Bl. Mit 40 emblemat. Kupfern (mit Versen und Bildüberschrift) auf 40 einseitig bedruckten Bl. von Chritstoph Murer. Neuer Pergamentband im Stile des 16. Jh.
Lonchamp 2531. – Seltener, mit den erhaltenen Kupferplatten gedruckter Nachdruck, der erstmals 1622 erschienenen Kupfer von Christoph Murer (1558–1614). Die 40 Platten ursprünglich zur Illustration der dramatischen Komödie «Von den Drangsalen der christlich-edessenischen Kirchen in Mesopotamien» gedacht, wurden vor der Drucklegung durch die Zensur verboten und acht Jahre nach Murers Tod durch den Zürcher Johann Heinrich Rordorf (1591–1680) zu Emblemen umfunktioniert, das heisst mit moralisierenden Versen und Titeln versehen und danach publiziert. Murer, bekannt als der Schöpfer des Murer-Stadtplanes, stammte aus Zürich und war «die bedeutendste Erscheinung unter den Zürcher Buchillustratoren dieser Epoche» (Leemann-van Elck). Er war ein Patenkind Christoph Froschauers und über mehrere Jahre hinweg Mitarbeiter in Tobias Stimmers Strassburger Offizin. «Diese bedeutende, trefflich gezeichnete und gestochene Bilderfolge ... zeugt von der sich vollzogenen Entwicklung Murers, die von der niederländischen Kunst beeinflusst ist» (Leemann-van Elck). – Durchgehend leicht stockfleckig. Pergamentband verzogen.