(Karlsruhe), (1818), quer in-4to, 91 lithogr. Tafeln (num. 1 - 88), in verschiedenen Grössen, v.a. von F. Bollinger (gedruckt bei Sidler in München), aber auch W. Rehlen, Th. Bauer, H. von Winter, Sebastian Wolf, K. Müller, Anton Falger, Auer, Peter Wagner, Ch. Häuser, Kraus. exlibris Peter E. Obertgfell, Halbleder, beschabt und an den Kanten etwas aufgeplatzt, festes Exemplar.
Seltener Atlasband mit schönen lithographischen Tafeln der Illustrationen zum Text des wandernden Pfarrers Mylius. Dieses frühe Beispiel des lithographischen Druckes demonstriert eindrücklich die Qualität des neuen Verfahrens und das Können der Künstler, die sich ihm verschreiben. Es entstanden Einzelblätter von unterschiedlichem Format, welche eine einzelne Ansicht (meist Panorama), oft aber mehrere kleinere Ansichten oder schematische Zeichnungen von Skulpturen, Werkzeugen, Architekturelementen auf einem Blatt vereinen. Gelegentlich findet sich der Hinweis auf den Druck bei Josef Sidler in München (der Geburtsstätte der Lithographie). Alle Abbildungen sorgsam nummeriert für den Textbezug. Mylius zeigt die Altertümer der Antike und des Mittelalters, moderne Stadtansichten, technische Errungenschaften wie Kanäle und Tunnels sowie das Aussehen und die Bekleidung der Einheimischen. Auch durchwandert und beschreibt er schon 1812/13 die französischen und italienischen Alpen (Grenoble, Piemont) und einen Teil der Pyrenäen. Der 1818 erschienene Atlas illustriert dies mit Ansichten und Karten. Die teilweise französisch beschrifteten Karten wurden wohl nach gestochenen Vorlagen in Stein gezeichnet (namentlich durch Christian Wolf) und lithographiert. Krause, Geschichte d. Lithogr., 35; Thieme/Becker 30, 590.
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