München : Deutsches Museum, 1912. in-folio, Frontispiz ‘v. Reichenbach’ + 2 Bl. + 140 S. mit 75 Abbildungen im Text + 8 Tafeln, unbeschnitten, Bibliotheks-Stempeln auf Schmutztitel u. Titelblatt, Original-Broschüre. Kleinere Randrisse (ohne Verlust).
Georg Friedrich von Reichenbach (* 24. August 1771 in Durlach; † 21. Mai 1826 in München) war ein bayerischer Erfinder und Ingenieur. Als Sohn eines Schlossers durchlebte Reichenbach seine Lehrjahre in Mannheim und durfte mit kurfürstlicher Förderung nach England reisen. Nach seiner Rückkehr konstruierte er Maschinen für eine Gewehrfabrik. 1802 baute er in München eine Kreisteilmaschine und entwickelte 1809 zusammen mit Joseph von Fraunhofer optische Geräte. Mit Joseph Liebherr (1767–1840) und Joseph von Utzschneider gründete er das Mathematisch-Feinmechanische Institut. Reichenbach gilt als Wegbereiter der Dampfmaschine in Bayern. 1810 wurde unter der Leitung von Reichenbach die Soleleitung von Bad Reichenhall nach Traunstein bis nach Rosenheim verlängert. Sie war bis 1958 in Betrieb und ist in Teilen heute noch (inaktiv) vorhanden. 1817 baute er eine 25 km lange Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall. Um die 356 m Steigung zu überwinden, setzte er eine 1810 von ihm entwickelte Wassersäulenmaschine ein, um das Wasser für die Soleleitungen zu heben. Dafür wurde er vom Bayerischen König Max I. Joseph in den Adelsstand erhoben. Nach dem gleichen Prinzip entwickelte er auch Maschinen, die Wasser in Wassertürme förderten, von denen das Trinkwasser anfangs durch Holzleitungen, später durch Eisenrohre im Versorgungsgebiet verteilt wurde.
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