, Brepols, 2020 Hardback, xcv + 248 pages, Size:155 x 245 mm, Illustrations:2 col., Language: Latin. ISBN 9782503588742.
Summary Das 13. Jahrhundert stellt eine zentrale Epoche f r die Geschichte der Beziehungen Ost- und Westkirche dar. Die Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer im Jahr 1204 und die daran anschlie ende Etablierung eines sogenannten Lateinischen Kaiserreichs (1204-1261) gilt heute sowohl in der Forschungslandschaft, als auch in den Erinnerungskulturen der Kirchen als signifikantes Ereignis auf der Bruchlinie zwischen dem lateinischen Westen und dem griechischen Osten. Den gerade erst neu gegr ndeten Mendikantenorden kam vor dem Hintergrund ihres missionarischen Ordensauftrags und wesentlich unterst tzt durch ihre fl chendeckenden Ordensstrukturen eine gewichtige Rolle innerhalb der literarisch-theologischen Kontroverse mit den Byzantinern zu. Als Meilenstein dieser Kontroverse pr sentiert die vorliegende kritische Edition das Dossier eines anonymen, in Konstantinopel t tigen Dominikaners unter dem Titel Tractatus contra Graecos (1252). Dieses Werk, das weite Verbreitung vor allem im Umkreis der (Unions-)Konzilien des 15. Jahrhunderts erfahren hat, stellt auf lateinischer Seite die erste systematische und griechisch-patristisch untermauerte Behandlung jener vier Konfliktpunkte dar, die in dieser Form von nun an standardm ig auf der Agenda der ost-westlichen Debatten standen (Filioque, Azymen, Purgatorium/Eschatologie und Primat Roms). Zudem bietet der Traktat in Form eines Appendix einen reichen Schatz an klassischen und zeitgen ssischen Quellen, die zum Teil singul re berlieferungszeugen sind. Vor diesem Hintergrund ist der Tractatus contra Graecos ein wertvolles Dokument nicht nur f r die Beziehungsgeschichte zwischen stlich und westlich gepr gter Theologie, sondern zudem ein Baustein zur Geschichte und Theologie des Dominikanerordens in der noch jungen Randprovinz "Graecia".